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Ich wollte ja immer wieder Historisches hier posten, hab ich lange nicht gemacht. Also heute die Ortsbeschreibung aus der Schwedischen Landaufnahme vom August 1694.

Beschreibung des Adelshofs Gribow, der im August 1694 geometrisch aufgenommen wurde

Die Namen der Einwohner

1  von Glöden,Adliger
2  von Köhler,Adliger

3 Jörgen Kollbitz
4 Jochom Grägt
sind zwei Untertänige und Kossaten, die von Glöden zugehören

5  Nils Petter ist Kossat und freier Mann unter von Köhler
6  Jochom Gragel, Schäfer und Kuhhirt
7  Michel Graul, und Frans von Issen, zwei Häker, die zu Nr. 1 gehören
8  Michel Kröger ist Nr. 2 Häker oder Pflüger

Gribow ist ein Adelshof im Distrikt Wolgast, auf halben Wege zwischen Anklam und Greifswald gelegen. Die Besitzer sind von Glöden und von Köhler. Von Glödens Anteil wird zu 10 1/2Ritterhufen1  gerechnet, wofür er einLehnspferd2  hält. Von diesem Land hat er seinen beiden Kossaten Nr. 3 und 4 eine 1/2 Ritterhufe ausgewiesen, die sie bestellen und Dienst dafür verrichten. Diese 10 1/2 Ritterhufen Land hatten zwei verschiedene Besitzer vor diesem besessen, von welchem einer von Horn war, der den Hof in Besitz hatte, welchen Glöden jetzt bewohnt. Der andere Eigentümer war ein von Bützow gewesen, dem sein Teil auch genügt hat. Und dieser jetzt  R 857  ansässige Glöden hat auch Lehnbriefe von der königlichen Regierung für diese beiden Höfe gekauft. Der Anteil oder Teil, den von Köhler in diesem Dorf besitzt, umfasst 4 1/2 Hakenhufen Land, welches von alters her auch ein altes Horn Lehen  U 594  gewesen war, wie der Besitzer sagt, und es ist durch Kauf von den Horns an einen Doktor mit dem Namen Tabbert in Greifswald gekommen, von welchem wiederum der Vater des Besitzers jene 4 1/2 Hufen Land erworben hat. Diese 4 1/2 Hakenhufen Land sind steuerbar und der Besitzer versteuert als reduzierte Hufen3  25 Morgen. Und wie der Besitzer sagt, werden hier im Ort für eine reduzierte Hufe 30 Morgen gerechnet, so wird sein Land für 5/6 reduzierte Hufen gerechnet. Pastorenacker ist hier im Dorf ein Kamp Land von einem Morgen.

Mit seinen Grenzen stößt dieses Dorf im Süden mit Balitz aneinander, im Osten mit Ranzin, im Norden mit Dambeck, im Westen mit Upatel und Owstin.
Zur Kirche gehören sie zu Ranzin.

Matrikelkarte, entstanden anlaesslich der Landesvermessung von Schwedisch Pommern 1692 - 1709
Matrikelkarte, entstanden anlaesslich der Landesvermessung von Schwedisch Pommern 1692 – 1709

Balitz gibt es heute nicht mehr… vielleicht ist noch in einer Luftaufnahme etwas davon zu sehen.
Die Links verweisen zu den Karten und Texten der Schwedischen Landaufnahme zu Pommern auf den Server der Uni Greifswald.